1908 gründeten junge Krienser Laienviolinspieler mit Bläsern der Feldmusik Kriens den Orchesterverein Kriens (siehe Gründungsmitglieder).
Erster Dirigent war Xaver Arnet, gleichzeitig Leiter der Feldmusik. An den Orchesterpulten nahmen damals ausschliesslich Männer, Berufsleute aller Art, Platz. „Pflege edler Musik und die Förderung musikalischer Kenntnisse, sowie die Mitwirkung bei kirchlichen und gesellschaftlichen Anlässen“ waren Ziele des neuen Klangkörpers. Der Orchesterverein wirkte über viele Jahre fünfmal pro Jahr bei Messen in der Galluskirche mit, begleitete ausserdem Singspiele von Theatergesellschaften, spielte sonntagnachmittags – oft prima vista – im Hotel auf dem Sonnenberg oder im Garten des Restaurants Obernau auf, manchmal auch in Luzerner Restaurants und an Vereinsfamilienabenden.
An eigenen Konzerten präsentierte das Orchester anfänglich bekannte Unterhaltungsmusik.
Anfangs der 20-er Jahre tastete es sich an leichtere klassische Musik heran. Es kam vor, dass ein angesagtes Konzert kurz vor dem Konzerttermin um eine Woche oder mehr verschoben wurde. Gründe: schlechter Probenbesuch oder mangelnde Probenvorbereitung, so dass das Konzert dem Publikum noch nicht zugemutet werden konnte.
Ab den 50-er Jahren lud der Orchesterverein Kriens über einige Jahre die Jugend zu Jugendkonzerten ein. Das Orchester spielte nicht nur, der Dirigent stellte an diesen Konzerten die jeweiligen Komponisten und auch bestimmte Instrumente vor und erklärte die Werke des Konzertprogramms. In all den Jahren kannte der Verein Auf- und Abs, stand öfter vor der Auflösung, schaffte indes die Weiterexistenz ununterbrochen bis heute.
Aus dem Orchesterverein Kriens wurde einmal das Orchester Kriens-Meggen und das Orchester Kriens-Horw. Heute sitzen an den Orchesterpulten vor allem Frauen, die Agenda enthält nur noch zwei Konzerte pro Jahr, die angesagten Konzerte müssen nicht mehr verschoben werden.